Lobmeyr steht für Design und Handwerk auf höchstem Niveau. Das Unternehmen mit Stammhaus in der Kärntner Straße in Wien ist heute noch im Besitz der Gründerfamilie und setzt bei der Fertigung nach wie vor auf alte Handwerkstechniken. Vor fast 200 Jahren, im Jahr 1823, gründet Josef Lobmeyr sen. das Unternehmen in der Wiener Weihburggasse. Bald darf sich Lobmeyr k. u. k. Hoflieferant des habsburgischen Kaiserhauses nennen. Sein Sohn Ludwig nimmt eine Schlüsselposition in der österreichisch-böhmischen Glasherstellung ein. Er präsentierte das Unternehmen auf den ersten Weltausstellungen und ist Mitgründer des heutigen Museums für angewandte Kunst in Wien. Seit dem Jahr 2000 wird das Familienunternehmen Lobmeyr in sechster Generation von Andreas, Leonid und Johannes Rath geführt. Sie bauen den internationalen Vertrieb aus und arbeiten intensiv mit zeitgenössischen Designern zusammen. Andreas Rath stand dem Bankhaus Spängler für ein exklusives Interview zur Verfügung.

Lobmeyr ist ein traditionsreiches Familienunternehmen und arbeitet schon seit jeher mit Kristallglas. Was macht Glas so faszinierend und wie bearbeitet man Glas? 
Andreas Rath: Glas fasziniert wahrscheinlich deshalb, weil es durchsichtig ist und an Edelsteine erinnert. Die Verarbeitung ist auch ähnlich wie bei Edelsteinen. Glas hat den Vorteil, dass es erhitzt werden kann und dann zähflüssig wie Honig wird. Im kunsthistorischen Museum in Wien gibt es eine wunderbare Sammlung von Bergkristallgefäßen aus italienischen Werkstätten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Hierfür wurde dieselbe Gravurtechnik verwendet, die wir auch heute noch für Glas verwenden.

Hat sich etwas in der Technik verändert, um schönes Glas herzustellen?
A. Rath: Es gibt viele neue Techniken, die wir zum Teil auch nützen, um gewisse Effekte zu erzielen. Die alten Handwerkstechniken sind jedoch immer noch die besten. Ein Monogramm gravieren wir mit dem Kupferrad. Wir sind die einzigen der großen Glashersteller auf der Welt, die diese Technik noch pflegen. Alle anderen namhaften Glasunternehmen – außer einzelne kleine Handwerker – verwenden die Sandstrahlung, Laser- oder Diamantradgravur. Das macht im Ergebnis einen sehr großen Unterschied. Unsere Gläser werden noch in Buchenholzformen eingeblasen, Stiele und Füße von Hand modelliert, handgeschliffen und handpoliert – und das nicht aus Sentimentalität, sondern weil das Ergebnis für uns Menschen die Lebensfreude erhöht.

Person aus der Perspektive neben dem Kopf, die ein Weinglas in Händen hält und mit einem speziellen Gerät graviert.
Monogrammgravur mit dem Kupferrad (die Königsdisziplin des Glas- und Steinschnitts)

Sie bilden Ihre Mitarbeiter selbst aus. Wie lange dauert die Ausbildung?
A. Rath: Die Lehrausbildung dauert drei Jahre. Für die Glasverarbeitung gibt es in Österreich zum Beispiel nur eine Glasfachschule mit dem Sitz in Kramsach in Tirol. Die Schulzeit ist geblockt und die restliche Zeit arbeiten die Auszubildenden bei uns im Unternehmen.

Wie finden Sie gute Mitarbeiter?
A. Rath: Gott sei Dank finden wir immer wieder Mitarbeiter, die bereit sind, mitverantwortlich zu handeln und mitzudenken, was für uns extrem wichtig ist. Wenn man sehr viel anbietet und sehr individuell arbeitet, sprich viele Sonderanfertigungen produziert, ist es ganz natürlich, dass auch Fehler passieren. Das Wichtige ist, dass man sie ausbessert, bevor das Stück zum Kunden kommt – wir lernen ständig dazu. 


Was ist der Unterschied zwischen einer Werkstätte und einer Manufaktur? 
A. Rath: Manufaktur ist ein Begriff aus dem 19. Jahrhundert, bei der man Handwerker in einem Haus sammelt, die arbeitsteilig vorgehen. Es ist immer noch Handarbeit, aber es fließen schon Organisationsprinzipien der Industrie mit ein. Bei einer Werkstätte wie der unseren macht ein Handwerker einen Luster von Anfang bis Ende fertig. 

Welche Handwerker beschäftigen Sie in Ihrer Werkstätte? 
A. Rath: In der Lusterherstellung beschäftigen wir hauptsächlich Gürtler, die genau wissen, wie man Messing bearbeitet und verarbeitet. Auch Schlosser sind bei uns tätig und Personen, die "ungelernte" Tätigkeiten wie die Kettlerei, also das Anbinden der Glasbehänge an die Lustergestelle und das Elektrifizieren durchführen. In der Glasverarbeitung arbeiten Glasschleifer und Kupferradgraveure.

Besitzen Sie eine eigene Glashütte? 
A. Rath: Bis in die 1930er Jahre hatten wir überhaupt keine eigenen Werkstätten. Bei den Riesenaufträgen im 19. Jahrhundert wurde das Glas in Böhmen und das Metall in Wien produziert, da Wien immer ein starkes Metallzentrum war. Wir machten die Entwürfe und haben uns Werkstätten ausgesucht, die das für uns produzierten. Dieses Prinzip pflegen wir nach wie vor in der heißen Glasfertigung, dort sind wir bis heute Verleger und besitzen keine eigene Glashütte.

Welchen Herausforderungen sehen Sie das Handwerk in der Zukunft ausgesetzt? 
A. Rath: Handwerker haben es heutzutage nicht leicht, weil es so viele Regulierungen gibt. Der klassische Berufsweg von "ich lerne etwas, dann bin ich Geselle, dann mache ich meine Meisterprüfung, erspare mir etwas und mache mich selbständig" ist aufgrund der hohen Auflagen nicht mehr so einfach umzusetzen. Man braucht eigentlich schon Investoren, um einen erfolgreichen Handwerksbetrieb aufzubauen. Derzeit gibt es den Trend, alles überzuregulieren in der Hoffnung, dass die Welt dadurch sicherer und besser wird. Der andere Weg ist, auf die Menschen zu setzen, auf ihr Wissen und Verantwortungsgefühl. Das war schon immer das Prinzip im Handwerk, dass der Meister gewusst hat, was er tut und auch die Verantwortung dafür getragen hat. Unsere Gesellschaft sollte sich daher überlegen, ob wir in der Zukunft noch im Stande sein wollen, selbst unsere Umwelt zu gestalten oder ob wir nur mehr mit industriell gefertigten oder importierten Gütern leben wollen. Europa ist im Handwerk sehr stark, sowohl in der Qualität als auch im Know-how. Obwohl das Porzellan ursprünglich aus China kommt, sind die wirklich tollen Porzellanmanufakturen in Europa. Das sollte man schätzen und schützen.


Wie bleibt man in einer globalisierten Welt wettbewerbsfähig?
A. Rath: Wir setzen auf Individualität, Tradition, langfristige Kundenbeziehungen und eine gute Vertrauensbasis. Wir machen laufend Sonderanfertigungen für unsere Kunden. Würden wir in China produzieren, könnten wir das nicht. Das Interesse und die Nachfrage nach authentischen Stücken, nach Stücken mit einer Geschichte – egal, ob traditionelle Stücke oder neue Entwürfe – steigt. Die Kunden interessieren sich dafür, was dahinter steht, welcher Designer das Stück entworfen hat, warum das so gemacht wurde und warum nicht anders.


„Kristall ist lebendiges Licht.“ Was heißt "lebendig" und was fasziniert die Menschen daran?
A. Rath: Mit dem Entwerfen von Kristalllustern beschäftigen wir uns bereits seit der zweiten Generation. Ludwig Lobmeyr hat damit im Stil der Wiener Ringstraße begonnen, der Kundenkreis war riesig  – von Ludwig II. von Bayern über die neu errichteten Palais in Wien bis zu Moscheen in Smyrna und Kairo. Seither waren wir vorne mit dabei und entwarfen zum Beispiel die ersten repräsentativen elektrischen Luster für die Redoutensäle in der Hofburg, die ersten Neonröhrenluster für Philips in Eindhoven und den ersten Luster mit Swarovski-Strass. Wie bei Wasser, das in einem Gebirgsbach viel lebendiger wirkt als in einem See, ist es auch bei von Menschen gemachtem Licht. Kristall hat die Fähigkeit, als geschliffenes Glas das Licht zu brechen. Das Licht wird dadurch lebendiger, verändert sich bei jeder Bewegung im Raum und wirkt inspirierend.

Raum mit vielen bunten Gläsern und einer orange-eingefärbten Karaffe im Vordergrund. Im Hintergrund hängen mehrere Kronleuchter von der Decke, viele Glaselemente sind im Hintergrund undeutlich zu erkennen.
Stammhaus in der Kärntner Straße von 1895 (das letzte original erhaltene Historismusgeschäft mit einem Atrium über drei Stockwerke)

Was ist der Unterschied zwischen dem Bauhaus und der Wiener Werkstätte?
A. Rath: Im Vergleich zum schlichten Bauhaus-Stil, der auch Prototypen für die Industrie entwickelte, hatte der Stil der Wiener Werkstätte das gewisse Etwas und war auf die handwerkliche Fertigung ausgelegt. Die Wiener Werkstätte hat die Moderne, eigentlich das ganze 20. Jahrhundert in Europa, geprägt.

Wie gewinnen Sie neue Kunden? 
A. Rath: Als langjährig agierendes Unternehmen tun wir uns leichter, da wir schon einen profunden Kundenstock haben. Es zählen Institutionen, Unternehmen und einige öffentliche Stellen, die Staatsgeschenke einkaufen, zu unseren Kunden, aber die große Mehrheit sind Privatpersonen. Neue Kunden gewinnen wir hauptsächlich über Mundpropaganda.

Was machen Sie anders als Ihr Vater? 
A. Rath: Mein Vater hat das riesige Glassortiment fast nur für unser Geschäft in Wien aufrechterhalten. Natürlich bedienten wir auch viele internationale Kunden. Ab 2002 haben wir in unserer Generation begonnen, ein internationales Händlernetzwerk aufzubauen, auch um die Glashütten, mit denen wir zusammenarbeiten, besser auszulasten. Mein Cousin Leonid – der zweitälteste – betreibt das Händlernetzwerk sehr erfolgreich. Wir arbeiten mit rund 60 bis 80 sehr gut funktionierenden Händlern (von rund 300 Händlern weltweit) zusammen und tragen gleichzeitig die Marke Lobmeyr hinaus. Wir haben uns bemüht, inhabergeführte Unternehmen als Partner zu gewinnen genauso wie große, exklusive Handelshäuser. Zur internationalen Positionierung der Marke Lobmeyr hat zu Beginn der Vertrieb unserer Produkte im Concept Store von Murray Moss in SoHo/New York beigetragen. Mittlerweile zählen auch das Luxuskaufhaus Bergdorf Goodman und die Luxuskette Barneys zu unseren Partnern.


Wie hoch ist Ihr Exportanteil? 
A. Rath: Der Exportanteil schwankt zwischen 50 und 60 Prozent des Umsatzes. Das hängt vielfach davon ab, für welches Land wir größere Lusterprojekte umsetzen. Unsere wichtigsten Auslandsmärkte sind USA und Japan. Japan hat bereits mein Vater aufgebaut. Dort verwenden viele Restaurants Lobmeyr-Glas. Die USA sind in unserer Generation dazugekommen. In Österreich, Deutschland und der Schweiz sind wir natürlich auch stark vertreten.
 

Sie sind in der 6. Generation im Familienunternehmen Lobmeyr tätig. Wer ist wofür in der Geschäftsführung zuständig? 
A. Rath: Meine beiden Cousins und ich sind gleichberechtigte Inhaber und Geschäftsführer. Wir haben den gleichen Großvater und unsere Väter sind Brüder. Auch in der Vatergeneration waren drei Inhaberstämme in der Geschäftsführung. Johannes, der jüngste Cousin, ist für die Lusterabteilung verantwortlich. Das umfasst die Lusterwerkstätten und den weltweiten Luster-Projektvertrieb. Neben dem jeweiligen Hauptgeschäftsfeld gibt es auch noch kleinere Agenden, die zu machen sind. So verwaltet er unsere Immobilie – das schöne alte Biedermeierhaus in der Salesianergasse – und unsere Werkstätten. Leonid, der Mittlere von uns, verantwortet unseren Glasverlag, unsere Glaswerkstätten und Händlerkunden. Er ist für die Zusammenarbeit mit den Glashütten, unser Glassortiment und die Produktentwicklung verantwortlich. Die meisten der neuen Designs seit dem Jahr 2000 hat er mit den Entwerfern erarbeitet. Darüber hinaus ist er für PR zuständig. Wir arbeiten gerade auch an unserer neuen Website, weil die bisherige schon ein Dinosaurier ist. Mein Verantwortungsbereich ist das Stammhaus in der Kärntner Straße, wo wir Lobmeyr Glas, Luster und Spiegel um wichtige Entwürfe aus europäischen Manufakturen ergänzen und das nach wie vor den größten Teil des Umsatzes beisteuert. In meiner "Nebenaufgabe" bin ich für Finanzen, Controlling und Buchhaltung zuständig.
Wir haben uns das Unternehmen nicht nach Vertrieb, Produktion und Verwaltung aufgeteilt, sondern jeder von uns ist als Unternehmer für die Beschaffung, Produktion und den Vertrieb des jeweiligen Bereiches zuständig. Sie kennen sicher das Problem, dass ein Vertriebler so viel wie möglich verkaufen will und wenn ihm dann der Produzent sagt, dass etwas nicht geht, er kein Verständnis dafür hat. Durch unsere Verantwortungsbereiche im Unternehmen können wir ein viel besserer Ansprechpartner für unsere Kunden sein und auch unsere Mitarbeiter im Verkauf viel besser schulen, weil wir auch um die Herstellung wissen und um alles, was machbar oder auch schwierig ist. 
Aber ich möchte betonen, dass wir ohne unsere sehr verantwortungsvollen und engagierten Mitarbeiter diese Alleinstellung in der Welt nicht halten könnten.

Was uns antreibt, ist, dass wir aus diesem herrlichen Material Glas immer neue Dinge machen können, die den Menschen auch einen Mehrwert in ihrem Alltag geben und das Feedback, das wir von unseren Kunden bekommen.

Gibt es noch Namensträger im Unternehmen?
A. Rath: Wir stammen vom Gründer des Unternehmens Josef Lobmeyr ab. Josef Lobmeyr und seine Frau hatten fünf Kinder. Zwei Söhne sind ins Geschäft eingetreten, beide waren kinderlos und einer ist relativ früh verstorben. Der verbleibende Sohn Ludwig Lobmeyr übergab seinem Neffen Stefan Rath, dem Sohn seiner Schwester, das Unternehmen. Stefan Rath ist unser Urgroßvater und war der Enkelsohn des Gründers Josef Lobmeyr. Daher heißen wir seit der dritten Generation Rath.

Wie sieht es mit der nächsten Generation aus?
A. Rath: Das ist noch schwer zu sagen, weil alle noch zur Schule gehen. Mein Cousin Leonid hat vier Kinder, sein Ältester ist 16 Jahre alt und ich habe eine Tochter mit 14. Es war schon ein großer Glücksfall, dass in jeder Generation jemand dabei war, der sich für unser Handwerk interessiert hat. Wir sind nicht so groß, dass man sich auf die Eigentümerposition zurückziehen könnte. Wir arbeiten alle operativ im Unternehmen mit und das war in jeder Generation so.

Haben Sie Ihre Werte auch in einer Familienverfassung festgehalten?
A. Rath: Das haben wir nicht. Wir haben allerdings einen gemeinsamen Markenbildprozess mit einer Beraterin durchlaufen. Ungefähr ein Jahr lang haben wir daran gearbeitet, herauszufinden und festzuhalten, wer wir sind, was unsere Werte sind und was unsere Marke ausmacht. Das hilft enorm. Man versteht auch die DNA, die in der Familie weitergegeben wird, viel besser. Unsere Generation hat sich wieder zu den Wurzeln hin orientiert – weg von Nebentätigkeiten wie Galerien und zeitgenössischer Kunst. Wir haben uns sehr bewusst wieder zur Familientradition und zu den wichtigsten Werten von Handwerk und Design bekannt und geschaut, dass wir hier wieder Fahrt aufnehmen. Wir haben auch überlegt, wie weit wir von den Werten abweichen können, inwieweit wir neue Dinge ausprobieren oder "mit einem Augenzwinkern" machen können.

Was treibt Sie an? Was möchten Sie in den nächsten 10 bis 20 Jahren erreichen?
A. Rath: Was uns antreibt, ist, dass wir aus diesem herrlichen Material Glas immer neue Dinge machen können, die den Menschen auch einen Mehrwert in ihrem Alltag geben und das Feedback, das wir von unseren Kunden bekommen. Damit dieses Handwerk überleben kann, ist es unsere Aufgabe, auf Entscheidungsträger einzuwirken. Das können wir natürlich nicht alleine tun, sondern mit anderen Manufakturen gemeinsam.

Was bedeutet Geld für Sie und Ihr Familienunternehmen?
A. Rath: Bei allen Generationen waren das Tun und das Menschliche wichtiger als Geld. Geld war nicht die Antriebsfeder. Die Zusammenarbeit mit Menschen und das Arbeiten mit dem Material berührt und freut uns, gibt Erfolgserlebnisse, natürlich auch manchmal Misserfolge. Es ist etwas Lebendiges und das kann Geld nicht sein, obwohl eine gute Betreuung durch eine Bank natürlich auch für uns sehr wichtig ist. Um die langfristige Existenz des Unternehmens zu sichern, braucht man natürlich eine Profitabilität. Für mich persönlich bedeutet Geld, dass es mir ermöglicht, Dinge zu machen, die ich tun möchte.

Ist ein Kristallluster von Lobmeyr eine Investition bzw. Wertanlage?
A. Rath: Es ist hauptsächlich eine Investition in die eigene Lebensqualität, die auch nach 20, 50, 100 Jahren noch einen Wert hat, denn es ist eine Investition, an der man sich erfreuen kann. Ob es eine Investition im Sinne des Geldwertes ist, kann man nicht garantieren, das hängt in unserem Bereich wesentlich von der Bedeutung des Entwurfs und vielen anderen Faktoren ab. Wenn jemand im Jahre 1917 ein Stück aus dem Entwurf von Josef Hoffmann, den wir umgesetzt haben, gekauft hat und sich das Stück heute noch im Familienbesitz befindet, dann ist es vielleicht das 100-, 200- oder 300-Fache wert. Wir arbeiten aber nicht primär dafür. Ob es in diesem Sinn eine Investition ist, zeigt die Zeit.

Was ist das Wertvollste, das Lobmeyr je produziert hat?
A. Rath: Eigentlich entsteht der Wert beim Kunden. Das einfachste Glas kann einem Kunden sehr viel wert sein, weil es zum Beispiel von der Großmutter kommt und ein Familienerbstück ist. Das teuerste Stück, nicht das wertvollste, wird sicher irgendein großer Luster für eine Moschee gewesen sein. Vor einigen Jahren haben wir zum Beispiel in Mailand auch ein schönes, relativ teures Stück präsentiert: Taking Care von Sebastian Herkner. Es handelt sich um ein sehr aufwändig gearbeitetes Glasgefäß mit einem kleinen Silbertischchen. Darin kann ich etwas, das mir besonders wertvoll ist, aufbewahren. Das Thema "Wert" ist, wie man sieht, für uns immer präsent, aber nicht so sehr im Sinne von Geldwert.

Vielen Dank für das interessante Interview!

Interviewführung: Eva-Maria Weidl 
Redaktion: Sarah Eibl

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