Vor mehr als 20 Jahren begannen der gelernte Konditor Hubert Berger und seine Frau Christine aus Lofer in der Garage seines Vaters eine Erfolgsgeschichte zu schreiben.

 

Da Schokolade haltbarer ist als Kuchen und den Menschen länger Freude bereitet, konzentrierte sich Hubert Berger darauf, Schokoladenkreationen zu entwickeln. Angekommen auf der Schokoladenseite des Lebens lernte er dann auch seine Frau kennen, die es versteht, zu dekorieren, schöne Geschenke zu zaubern und ihnen das gewisse Etwas zu verleihen. So kam eins zum anderen und aus der Garage und dem Zwei-Mann Betrieb wurde schließlich eine eigene Manufaktur und der größte Arbeitgeber der Region. Die Rede ist von der Firma Berger Feinste Confiserie. Hubert und Christine Berger haben den Beruf des Bonbon- und Konfektherstellers in Österreich wieder salonfähig gemacht und verzaubern mit ihren exquisiten Köstlichkeiten die Gemüter, ganz nach dem Motto „Berger – Die Kunst der Verführung“.

Haben Sie heute schon Schokolade gegessen?
Ja, eine Rum-Kokos-Praline zum Frühstück. Das gehört dazu, man muss es natürlich in Maßen genießen.
 

Gibt es einen Bestseller unter den Schokoladen?
Ja, eindeutig: die Champagner-Rose-Tafel mit Rosenblüten, Rosenöl und Champagner. Sie ist die meistverkaufte unserer Schokoladentafeln.
 

Bevorzugen Männer andere Sorten als Frauen?
Zwischen Männern und Frauen gibt es wenig Unterschiede, aber es gibt Unterschiede zwischen jung und alt. Das fällt uns immer wieder bei Führungen auf: Kinder tendieren eher zu weißer und zu Vollmilchschokolade, während Erwachsene eher dunklere Sorten bevorzugen.
 

Wie entstehen neue Kreationen?
In einem Team von sieben bis neun Personen, hier im Besprechungsraum, arbeiten wir daran. Gerade zu Weihnachten ist es uns wichtig, Traditionelles zu wahren. Da entstehen dann Pralinen und Tafeln à la Vanillekipferl oder Bratapfel. Nächstes Jahr wird es auch eine Tafel geben, die wie eine Linzer Torte schmeckt. Sechs Mal pro Jahr bringen wir eine eigene Themenwelt heraus.
 

Aus welchen Regionen beziehen Sie Ihre Rohstoffe?
Die Heumilch beziehen wir von „Pinzgau Milch“, die Brände ebenfalls aus der Region und die Schokoladen vor allem aus Ghana und Togo. Wir unterstützen die Bauern dort und pflegen langfristige Handelsbeziehungen mit ihnen. Bald kommen fünf Geschäftspartner aus Togo zu uns nach Lofer, damit wir ihnen unsere Manufaktur zeigen und sie mit eigenen Augen sehen können, was aus den Rohstoffen entsteht.
 

Wie wichtig ist Ihnen Nachhaltigkeit?
Sie ist uns sehr wichtig, auch bei unseren Inhaltsstoffen. Wir kooperieren zum Beispiel mit dem TEH-Verein für Traditionelle Europäische Heilkunde und lassen heimische Kräuter und Gräser in unsere Produkte einfließen.
 

Sie haben den Salzburger Wirtschaftspreis erhalten und sind „Unternehmen des Jahres 2015“. Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
Diese Auszeichnung bedeutet uns sehr viel. Sie ist sozusagen die Krönung unserer Arbeit.
 

Wie wichtig ist es Ihnen, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Unterstützen Sie gemeinnützige Organisationen?
Das ist ein wichtiges Anliegen für uns. Wir unterstützen zum Beispiel den Verein RollOn Austria und haben gemeinsam einen Adventkalender ins Leben gerufen, den wir in unseren Geschäften verkaufen. Der Reinerlös kommt zur Gänze der Behindertenarbeit des Vereins zugute. Es gibt natürlich noch andere Organisationen, die wir unterstützen, wie das SOS Kinderdorf oder die Sonneninsel.
 

Unser Motto lautet „Stillstand ist Rückschritt“. Wenn jemand sagt „Das haben wir immer so gemacht“, gibt das fünf Euro fürs Sparschwein.

Was raten Sie anderen Familienunternehmen? Worauf sollten sie achten?
Die Mitarbeiter ins Boot zu holen, sie wertzuschätzen und gemeinsam etwas zu schaffen – das motiviert. Wir möchten unseren Mitarbeitern Vertrauen schenken und sie unterstützen. Für uns beide als Führungsteam ist es wichtig, klar getrennte Aufgabenbereiche und auch Arbeitsplätze zu haben, damit jeder seinen Freiraum hat. Im Unternehmen wollen wir gemeinsam etwas bewegen. Unser Motto lautet „Stillstand ist Rückschritt“. Wenn jemand sagt „Das haben wir immer so gemacht“, gibt das fünf Euro fürs Sparschwein.
 

Sie sind erfolgreiche Familienunternehmer. Was treibt Sie persönlich an?
Christine Berger: Die Freude am Tun. Wir verkaufen Produkte, mit denen unsere Kunden sich selbst und andere beschenken.
Hubert Berger: Meine Frau! Und natürlich die Mitarbeiter und die Verantwortung. Freude ist auch ganz wichtig. Wenn man sich am Abend nicht auf das Aufstehen freut, dann stimmt etwas nicht.
 

Gibt es schon eine nächste Generation im Unternehmen?
Wir möchten unseren Kindern jede Ausbildung ermöglichen, die sie machen wollen und drängen sie nicht. Sie sollen ihre eigenen Stärken finden. Unsere Tochter hat eine Patisserie-Ausbildung in Frankreich absolviert und studiert jetzt. Unser  18-jähriger Sohn ist gerade im Maturajahr und unser Nachzügler mit dreieinhalb Jahren sagt ohnehin „Papa, das ist mein Geschäft“. Die Türen stehen ihnen immer offen. Wenn sie später einmal das Unternehmen übernehmen wollen, würde uns das natürlich freuen.
 

Worauf kommt es Ihnen im Leben wirklich an?
Dem treu zu bleiben, mit dem man Erfolg hat. Ein ganz wichtiger Wert ist natürlich die Familie. Was wäre der ganze Erfolg, wenn man ihn nicht mit anderen teilen kann!

 

Interviewführung: Eva-Maria Weidl
Redaktion: Sarah Eibl

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